Reisehinweise für Papua-Neuguinea

Gültig am:

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Publiziert am: 02.07.2024

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Diese Reisehinweise sind mit geringfügigen Anpassungen publiziert worden.

Grundsätzliche Einschätzung

Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Viele Stammesgruppen lebten bis vor kurzem isoliert und waren teilweise verfeindet. Ihr Zusammentreffen in einem modernen Staat ist mit sozialen und politischen Schwierigkeiten verbunden. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch.

Die politische, wirtschaftliche und soziale Lage ist sehr angespannt. Besonders in der Hauptstadt und im Hochland kommt es immer wieder zu Demonstrationen, regionalen Unruhen sowie zu politisch bedingten Gewaltausbrüchen. Unruhen, Demonstrationen und Streiks können von Sachbeschädigungen, Ausschreitungen, Plünderungen und anderen Gewalttaten begleitet sein.
Am 10. Januar 2024 kam es zu schweren Unruhen, insbesondere in Port Moresby und Lae. Dabei wurden mehrere Personen getötet und zahlreiche verletzt.
Bei Unruhen können die Behörden kurzfristig den Ausnahmezustand und Ausgangssperren über die betroffenen Gebiete verhängen. Auch Verspätungen und Behinderungen des Reiseverkehrs können die Folge sein.

Im Falle von Verkehrsblockaden und Streiks bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweiz hat bei Blockaden nur eng begrenzte – je nach Situation gar keine – Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen.

Aufgrund von Versorgungsengpässen sind Güter des täglichen Bedarfs und Treibstoff nicht immer überall verfügbar.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Papua-Neuguinea nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter, über die aktuelle Sicherheitslage in Ihrem Zielgebiet. Meiden Sie Demonstrationen jeder Art, befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren etc.) und bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Autonome Provinz Bougainville: Ende 2019 hat die autonome Provinz Bougainville in einem Referendum für die Unabhängigkeit gestimmt. Ein Datum für die Abstimmung im nationalen Parlament über die Unabhängigkeit dieser Region ist noch nicht bekannt. Vor und während den Abstimmungen sowie bei Bekanntgabe der Resultate muss mit Demonstrationen, regionalen Unruhen sowie politisch bedingten Gewaltausbrüchen gerechnet werden.
Bei Reisen auf die Insel Bougainville ist Vorsicht geboten. Ehemalige Rebellen verfügen immer noch über beachtlichen Einfluss und Waffen in Zentral-Bougainville, wo sich die (stillgelegte) Panguna-Kupfermine befindet. Ausländische Staatsangehörige sind dort nicht erwünscht und sollten dieses Gebiet daher meiden.

Hochlandprovinzen: In den Hochlandprovinzen kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen verfeindeten ethnischen Gruppen. Es muss jederzeit mit Demonstrationen, lokalen Unruhen sowie politisch bedingten Gewaltausbrüchen gerechnet werden. Auch sind dort bewaffnete Banden aktiv. Es kommt vor, dass Reisende zwischen die Fronten von verfeindeten Gruppierungen geraten.

  • Am 26. Februar 2024 wurde ein australischer Pilot und zwei lokale Mitarbeiter entführt.
  • Am 19. Februar 2024 kamen bei Stammeskämpfen mindestens 60 Personen ums Leben.
  • Am 20. Februar 2023 wurden ein neuseeländischer Universitätsprofessor und drei lokale Mitarbeiterinnen entführt.

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Lage in Ihrem Zielgebiet und die Durchführbarkeit der geplanten Reise. Lassen Sie Vorsicht walten und lassen Sie sich von einer ortskundigen Reiseleitung begleiten.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch. Die häufigsten Verbrechen sind bewaffnete Raubüberfälle, Auto- und Entreissdiebstähle, Einbrüche und Vergewaltigungen. In Port Moresby, Mt. Hagen und Lae ist die Verbrechensrate bedeutend höher als in ländlichen Gegenden und auf einigen Inseln. Aber auch die wichtigsten Überlandstrassen sind vor Kriminellen nicht sicher. Es werden unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Halten Sie die Autotüren stets verriegelt und die Fenster geschlossen. Seien Sie auf der Hut, wenn Sie aus dem Auto aussteigen.
  • Meiden Sie Quartiere mit zweifelhaftem Ruf und verzichten Sie in den grösseren Städten auf Spaziergänge. Erkundigen Sie sich an Ihren jeweiligen Aufenthaltsorten bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten und welche Quartiere als sicher gelten. Gehen Sie nachts überhaupt nicht aus.
  • Benützen Sie möglichst keine öffentlichen Verkehrsmittel. Verwenden Sie für den Transport nur Fahrzeuge die Ihr Hotel oder Reiseveranstalter organisiert haben. Für Reisen ins Landesinnere ist das Flugzeug vorzuziehen.
  • Reisen Sie vorzugsweise in Gruppen und lassen Sie sich von einer versierten Reiseleitung begleiten, welche mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch. Die Verbrecher schrecken auch vor Morden nicht zurück.
  • Frauen wird empfohlen, bedeckende Kleidung zu tragen, einsame Orte (Strände, Geschäftshäuser nach Büroschluss etc.) zu meiden und auf alle Fälle begleitet zu reisen.
  • Geschäftsleute lassen sich vorzugsweise von ihren ortsansässigen Kontaktpersonen begleiten.

Verkehr und Infrastruktur

Es herrscht Linksverkehr. Ausserhalb von Port Moresby ist der Strassenzustand meist schlecht. Neben der Gefahr von Überfällen besteht auch ein erhebliches Unfallrisiko. Bei Unfällen, bei denen einheimische Personen verletzt werden, müssen Repressalien/Vergeltungsmassnahmen der Bevölkerung befürchtet werden. Es ist deshalb ratsam, nach Möglichkeit weiterzufahren und sich beim nächsten Polizeiposten zu melden. Von nächtlichen Überlandfahrten wird abgeraten.

Grenzübergänge können kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Gleichgeschlechtliche Handlungen und aussereheliche sexuelle Beziehungen sind verboten.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden bei jeder Art von Drogen hart bestraft.

Für schwere Verbrechen kann die Todesstrafe verhängt werden (z.B. für Mord).
Die Haftbedingungen sind sehr prekär.

Kulturelle Besonderheiten

Die Bevölkerung Papua-Neuguineas setzt sich aus über 800 verschiedenen ethnischen Gruppen mit eigenen Sprachen und Bräuchen zusammen. Zahlreiche Traditionen sind erhalten geblieben und die neuen Gesellschaftsformen, mit denen sich die Bevölkerung zunehmend konfrontiert sieht, werden oft als wesensfremd empfunden. Beachten Sie die lokalen Sitten und Gepflogenheiten und treten Sie zurückhaltend auf. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln und die genauen Bestimmungen.

Naturbedingte Risiken

Papua-Neuguinea liegt in einer Erdbebenzone und zählt mehrere aktive Vulkane. Erdbeben und Vulkanausbrüche können ausser Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen. Es kommt vor, dass flache Inseln ganz überschwemmt werden.
Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen oder südostasiatischen Raum ausgelöst werden, können auch Papua-Neuguinea erreichen.
Global Volcanism Program

Starke Regenfälle und Zyklone können Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann beeinträchtigt werden. Am 24. Mai 2024 sind bei einem Erdrutsch in der Provinz Enga mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen.

Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden, z.B. Absperrungen um aktive Vulkane, Evakuationsbefehle.
National Weather Service

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Grundversorgung ist nicht gewährleistet. Eigenes Verbandsmaterial und Wegwerfspritzen können sich als nützlich erweisen. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland behandelt werden, z.B. in Singapur oder Australien. Es empfiehlt sich deshalb, allenfalls vor der Abreise auch ein australisches Touristenvisum einzuholen. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine finanzielle Garantie (Kreditkarte oder Vorschusszahlung).

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.

Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Um zu verhindern, dass Krankheitserreger eingeschleppt werden, sind die Einfuhrbestimmungen und –kontrollen sehr streng, insbesondere für Lebensmittel sowie für tierische und pflanzliche Produkte. Auskunft erteilt die Botschaft von Papua-Neuguinea in Belgien.

Nützliche Adressen

Zollvorschriften: Papua New Guinea Customs

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Generalkonsulat in Sydney, Australien

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Es gibt keine Vertretung von Papua-Neuguinea in der Schweiz. Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilt die Botschaft von Papua-Neuguinea in Belgien. Sie informiert auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.: Avenue Tervueren 430, B-1150 Brüssel, Tel. 0032-2-7790609. Für Visa siehe auch
ICA – Papua New Guinea Immigration

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.

Letzte Aktualisierung 02.07.2024

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