Bilaterale Beziehungen Schweiz–Jemen

Die Schweiz unterhält im Jemen ein umfangreiches humanitäres Hilfsprogramm und unterstützt die Bemühungen der UNO-für einen nachhaltigen Frieden.

MENA-Strategie

Am 14. Oktober 2020 verabschiedete der Bundesrat eine regionale Strategie für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA-Strategie) für den Zeitraum 2021 – 2024. Darin legte er fünf thematische Schwerpunkte fest: Frieden, Sicherheit und Menschenrechte, Migration und Schutz von Menschen in Not, nachhaltige Entwicklung, Wirtschaft, Finanzen und Wissenschaft sowie Digitalisierung und neue Technologien.

Diese Schwerpunkte werden auf die einzelnen Regionen und Länder abgestimmt. In der Region Arabische Halbinsel und im Iran sind die prioritären Themenbereiche die regionale Stabilität und Sicherheit, die Wirtschafts- und Finanzkooperation und der nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

Die Schweiz unterstützt die Golfländer bei deren Professionalisierungsbemühungen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere was die Süd-Süd-Zusammenarbeit und die Berücksichtigung internationaler Entwicklungsstandards in den Bereichen Klimawandel, Gesundheit und Wassermanagement betrifft.

MENA-Strategie

Schwerpunkte der Schweiz im Jemen

Die MENA-Strategie sieht folgende Schwerpunkte für das Schweizer Engagement im Jemen vor: 

Frieden und Sicherheit

Die Schweiz baut ihr Kontaktnetz zu den für das Land relevanten Akteuren weiter aus und leistet – auch im Hinblick auf den angestrebten Schweizer UNO-Sicherheitsratssitz – einen aktiven Beitrag im von der UNO geführten Friedensprozess.

Die Schweiz war Gastgeberin der Jemen-Friedensgespräche 2015. 2020 richtete sie die Gespräche zwischen den jemenitischen Parteien aus, die zur Freilassung von 1080 Gefangenen unter der Leitung des IKRK führten. 2023 war die Schweiz ebenfalls Gastgeberin für Gespräche zwischen den jemenitischen Parteien, welche zu einem, vom IKRK koordinierten, Gefangenenaustausch von 887 Personen führte.

Schutz der Zivilbevölkerung

Die Konflikte im Jemen haben verheerende Folgen für die Menschen und sind die Ursache einer der weltweit schlimmsten humanitären Krisen. Das Land gehört zu den Schwerpunktregionen der Humanitären Hilfe der DEZA. Die Schweiz führt ihr humanitäres Engagement in den Bereichen Wasser, sanitäre Anlagen, Hygiene und Ernährungssicherheit fort. Sie setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und den Schutz der Zivilbevölkerung ein.

2017, 2018, 2019 (in Genf), 2021 (virtuell), 2022 (in Genf) war die Schweiz zusammen mit Schweden und der UNO Gastgeberin von hochrangigen humanitären Geberkonferenzen für den Jemen.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Datenbank Staatsverträge

Andere Bereiche der Zusammenarbeit

Bildung, Forschung und Innovation 

Forschende und Kulturschaffende aus dem Jemen können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende

Schweizerinnen und Schweizer in Jemen

In 2022 lebten 14 Schweizerinnen und Schweizer im Jemen.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Vor der Vereinigung des Jemen hatte die Schweiz 1948 Nordjemen und 1967 auch Südjemen anerkannt.

Mit Nordjemen nahm sie 1972, mit Südjemen 1973 diplomatische Beziehungen auf.

Nach der Vereinigung 1990 anerkannte die Schweiz den Jemen.

Heute wahrt sie ihre Interessen im Jemen über ihre Botschaft in Maskat. Für konsularische Belange ist die Botschaft der Schweiz in Riad zuständig. Der Jemen verfügt in der Schweiz über eine Botschaft in Genf.

Jemen, historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis

Letzte Aktualisierung 31.07.2023

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