1840 eröffnete Belgien eine Botschaft in der Schweiz, die Schweizer Botschaft in Brüssel wurde 1918 eröffnet. Später folgten Generalkonsulate in Genf bzw. Antwerpen und belgische Konsulate in verschiedenen Schweizer Städten.
Der Erste Weltkrieg verstärkte die Bande zwischen der belgischen und der schweizerischen Bevölkerung. Als die belgische Neutralität von den deutschen Truppen missachtet wurde, löste dies insbesondere in der Westschweiz heftige Kritik aus. Die Schweiz nahm 2000 hospitalisierte belgische Kinder auf, internierte 4500 verletzte Offiziere und Soldaten sowie 6000 Flüchtlinge, darunter den Industriellen Ernest Solvay und den Dichter Emile Verhaeren.
Die belgische Königsfamilie pflegt seit jeher gute Beziehungen zur Schweiz. Schon König Albert I. hielt sich regelmässig in der Schweiz auf. 1945–50 lebte Leopold III. mit seiner Familie in der Schweiz. Nach der Abdankung von König Leopold III. im Jahre 1959 setzte sein Sohn als König Baudouin I. die Pflege der guten Beziehungen zur Schweiz fort und wurde 1989 zu einem Staatsbesuch in der Schweiz empfangen. Elf Jahre später, am 21. und 22. November 2000, weilte König Albert II. auf Staatsbesuch in der Schweiz. Sein ältester Sohn Philippe, der am 21. Juli 2013 als König der Belgier inthronisiert wurde, führt die königliche Familientradition fort und verbringt regelmässig Ferien in der Schweiz.
Belgien, Historisches Lexikon der Schweiz