Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Südliche bzw. südöstliche Landesteile einschliesslich Delta Region:
In den Ölförderungsgebieten sind Unruhen und Entführungen häufig. In Port Harcourt, der Hauptstadt des Rivers State, gibt es immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen. Im Bundesstaat Benue kommt es seit März 2023 vermehrt zu Angriffen auf Dörfer. Diese fordern zahlreiche Todesopfer und Verletzte.
Beispiele von Entführungen:
- Januar 2023: 32 Personen am Tom Ikimi Bahnhof in Igueben im Bundesstaat Edo;
- November 2022: ein Mitglied einer Ölgesellschaft in Port-Harcourt im Bundesstaat Rivers, drei Polizisten wurden beim Angriff getötet;
- Juli 2022: zwei ausländische Personen in Port Harcourt im Bundesstaat Rivers;
- Dezember 2021: fünf Mitarbeitende einer Ölfirma sowie ein Sicherheitsbeamter im Bayelsa State;
- April 2021: zwei ausländische Personen im Bundesstaat Benue. Zwei Polizeibeamte und eine weitere ausländische Person wurden beim Überfall getötet.
Es wird abgeraten von Reisen in die Bundesstaaten Abia, Imo, Anambra, Ebonyi, Rivers, Delta, Bayelsa, Akwa Ibom, Cross River, Edo, Ondo und Benue.
Bundesstaat Ogun (im Südwesten des Landes):
Es besteht ein hohes Entführungsrisiko. Am 7. August 2021 sind ein Schweizer Staatsangehöriger und sein Fahrer im Ogun State entführt worden; sie waren von einer Polizeieskorte begleitet. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Im Juni 2021 sind vier chinesische Staatsangehörige von einer Baustelle entführt worden; ein Polizeibeamter wurde getötet. Von Reisen in den Bundesstaat Ogun wird abgeraten.
Nördliche Landeshälfte:
In mehreren nördlichen Bundesstaaten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die bereits Tausende von Todesopfern gefordert haben. Die Sicherheitskräfte haben ihre Präsenz, dort wo sie noch die Kontrolle ausüben, massiv verstärkt. Weitere Anschläge sind zu erwarten.
Das Entführungsrisiko für einheimische und ausländische Personen ist in der nördlichen Landeshälfte sehr hoch. Beispiele:
- Immer wieder: Schulkinder. Der Nordwesten ist besonders betroffen.
- April 2023: drei Mitarbeitende eines Hilfswerks und zwei Sicherheitskräfte im Bundesstaat Borno;
- April 2023: mindestens 80 Personen, darunter auch Kinder, bei einem Angriff im Bundesstaat Zamfara;
- April 2023: mindestens neun Personen wurden getötet und 25 entführt bei einem Angriff im Bundesstaat Kaduna;
- März 2023: mindestens sechs Zivilpersonen wurden getötet und bis zu 50 entführt bei einem Angriff im Bundesstaat Niger;
- Dezember 2022: mehrere Menschen wurden entführt und zwölf getötet bei einem Angriff auf eine Moschee im Bundesstaat Katsina;
- November 2022: sieben Personen wurden entführt und elf getötet bei einem Angriff im Bundesstaat Zamfara;
- Juni 2022: mehrere Dutzende einheimische Personen, die im Bundesstaat Sokoto unterwegs waren;
- Juni 2022: mindestens sieben chinesische Staatsangehörige und mehrere lokale Mitarbeitende bei einem Angriff auf eine Mine im Bundesstaat Niger;
- Juni 2022: 30 Personen, die in einem Bus im Bundesstaat Zamfara unterwegs waren;
- März 2022: mehrere Personen bei einem Überfall auf einen Zug im Kaduna State.
Von Reisen in die Bundesstaaten Kaduna, Zamfara, Sokoto, Katsina, Kano, Jigawa, Bauchi, Gombe, Adamawa, Borno und Yobe wird abgeraten. Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die anderen Bundesstaaten der nördlichen Landeshälfte (Kebbl, Niger, Taraba) wird abgeraten.
Abuja (Federal Capital Territory): Auch in der Bundeshauptstadt Abuja haben Anschläge in der Vergangenheit wiederholt zahlreiche Todesopfer und Verletzte gefordert. Auf den Strassenstrecken Abuja-Kaduna-Kano kommt es immer wieder zu Überfällen und Entführungen durch Banditen. Weitere Ereignisse dieser Art können nicht ausgeschlossen werden. Lassen Sie besondere Vorsicht walten.
Plateau State, Nasarawa und Kogi: Bei Anschlägen und Zusammenstössen zwischen christlichen und muslimischen Gruppierungen kommt es immer wieder zu vielen Todesopfern und Verletzten. Es kommt oft zu lokalen bewaffneten Konflikten zwischen sesshaften Bevölkerungsgruppen und durchziehenden Nomaden sowie zu Angriffen bewaffneter Gruppierungen auf Dörfer. Die Auseinandersetzungen sind Ausdruck ständig schwelender Spannungen. Zum Beispiel haben bewaffnete Angreifer im April 2023 im Plateau State mehrere Dörfer angegriffen. Dabei sind zahlreiche Personen getötet, verletzt oder entführt worden. Ethnische Konflikte haben Ende August 2021 im Plateau State über 30 Todesopfer gefordert. Im Bundesstaat Kogi besteht ausserdem ein erhöhtes Entführungsrisiko. Zum Beispiel wurden im September 2021 bei einem bewaffneten Überfall auf eine Kirche bei Kabba eine Person getötet und drei Personen entführt. Von Reisen in die Bundesstaaten Plateau State, Nasarawa und Kogi wird abgeraten.
Auch bei Reisen in Bundesstaaten, die oben nicht spezifisch erwähnt sind, ist grösste Vorsicht geboten. Siehe Kapitel Grundsätzliche Einschätzung.