Wegen verschiedener hoher Risiken wird von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Myanmar abgeraten. Von Reisen in gewisse Landesteile wird generell abgeraten.
Eine weitere Verschlechterung der Lage ist wahrscheinlich.
Falls Sie aus zwingenden Gründen nach Myanmar reisen müssen, informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und/oder bei einer ortskundigen Kontaktperson über die aktuelle Lage. Beschränken Sie Reisen innerhalb des Landes auf das notwendige Minimum und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden, z.B. Ausgangssperren, Anordnungen, die sich spezifisch an ausländische Staatsangehörige richten.
Im ganzen Land werden praktisch täglich Anschläge verübt. Sie können Personen- und/oder Sachschaden verursachen. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen
Am 1. Februar 2021 hat das Militär die Macht übernommen und den Ausnahmezustand verhängt. Dieser berechtigt die Armee, verschiedene Einschränkungen gegen Grundrechte wie Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Ausgangssperren etc. zu verfügen.
In einigen Regionen des Landes und in einigen Stadtteilen von Yangon gilt das Kriegsrecht. Das Kriegsrecht erlaubt den Sicherheitskräften den sofortigen Schusswaffengebrauch und unterstellt die Gerichtsbarkeit dem lokalen Militärkommandanten.
Die Sicherheitskräfte kontrollieren Personen an zahlreichen Checkpoints. Auch Durchsuchungen von Fahrzeugen sind üblich.
Es sind Vergewaltigungen und andere sexuelle Übergriffe durch die Sicherheitskräfte gemeldet worden, insbesondere bei Hausdurchsuchungen und bei Überfällen auf Dörfer in den Konfliktgebieten.
Kundgebungen, Streiks und Strassenblockaden können im ganzen Land stattfinden, vor allem in den grossen Städten. Dabei kann es zu Ausschreitungen, Brandstiftungen, gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften und zu zahlreichen Festnahmen kommen. In der Vergangenheit wurden bei solchen Zusammenstössen auch Schusswaffen und scharfe Munition eingesetzt. Sie forderten mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Es besteht das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten.
Es bestehen Versorgungsengpässe, die je nach Region und Gütern schwanken können. Besonders betroffen sind:
- das Gesundheitswesen. Die medizinische Versorgung ist nur eingeschränkt gewährleistet. Die fristgerechte Erteilung einer Landeerlaubnis für internationale Rettungsdienste ist nicht in jedem Fall gewährleistet.
- der Bankensektor. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Bargeldbezüge zeitweise nicht mehr möglich sein werden.
Heftige Zusammenstösse zwischen den Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppierungen kommen im ganzen Land vor. In gewissen Gebieten bestehen zusätzliche Spannungen. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.
Zwischen gewissen religiösen beziehungsweise ethnischen Gemeinschaften bestehen latente Spannungen. Diese können sich in gewaltsamen Zusammenstössen entladen und sich mitunter gezielt gegen die muslimische Minderheit richten. Solche Gewaltakte fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Ereignisse dieser Art sind landesweit örtlich begrenzt möglich.
Meiden Sie Kundgebungen und Massenveranstaltungen jeder Art. Für ausländische Staatsangehörige ist die Teilnahme an Demonstrationen verboten. Halten Sie sich mit politischen und religiösen Diskussionen und Äusserungen (auch in den sozialen Medien) zurück.